Montag, 29. August 2011
Gönninger Heimatbuch von 1952 (Teil 42): Geschichte - Gönningen, die Stadt
Diese Enge, typisch und oft beklagt in der Hintergaß, ist das Entgelt dafür, dass man „in der Stadt“ wohnt, statt „im Dorf“. Denn die Stadt ist eine Festung, und da muß jeder Meter Mauer verteidigt werden, man muß also den Mauerring so klein als möglich machen und die Hofstätten deswegen auch so eng als möglich setzen. Die Raumverschwendung des Unterdorfes als Bauerndorf war hier nicht tunlich. Es wurden auch die Städtler ja nicht als Bauern auf volle Höfe gesetzt, sondern, obwohl die Städtler sicher als eine Art Ackerbürger auch Landwirtschaft trieben, wurden sie doch wesentlich als Handwerker und Gewerbetreibende angesetzt, Denn wie die Landwirtschaft das Wesensmerkmal des Bauerndorfes ist, so ist Handwerk, Gewerbe und Handel das Lebenselement der Stadt. Ein Zeichen für den Ackerbürgerzustandt sind die vielen Scheuern und Ställe im Städtle. Ich habe schon an anderen Orten die Vermutung ausgesprochen, dass unser Außensiedlungen Weiler, Ober- und Unterhofen möglicherweise im Zusammenhang mit der Stadtgründung eingegangen sind, weil ihre Einwohner in der damals so fehdefreudigen Zeit vielleicht ihr Heil hinter der Stadtmauer suchten und suchen mussten. Dabei bauten sie natürlich ihre bisherigen Felder doch weiter.
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