Dienstag, 10. August 2010

Gönningen erhielt im Jahr 1858 den Postverkehr


Besondere Anerkennung fand bei dieser Feier das folgende Gedicht:

Der Postverkehr.

Der Ort, des Name weitbekannt,
Im Wiesaztal gelegen.
Der ausserhalb dem Vaterland,
Genannt wird allerwegen,
Erhält, was ihm gefehlt bisher,
Den lang gewünschten Postverkehr.

Zu gönnen ist´ dem Handelsort,
Der Anstalt sich zu freuen ;
Denn sind die Handelsleute fort,
Sich dem Geschäft zu weihen,
So laufen Briefe hin und her
Wohl schneller durch den Postverkehr.

Gesetzt, wer dorthin Handel treibt,
wie es schon oft geschehen,
Dass einer heim aus Moskau schreibt,
In Leid und Wohlergehen,
Bestimmt des Briefes Ankunft er
Stets richtig durch den Postverkehr.

Auch wo er im Berufe sei,
Der Gönninger von dannen,
In Moldau oder Walachei,
Das Schreiben sagt von wannen,
Die Zeit der Ankunft fällt nicht schwer :
Er rechnet nach dem Postverkehr.

Stets wichtig ist´s für unsern Ort,
Den Postverkehr zu haben,
Für Sendungen von da und dort,
Und Schenkungen und Gaben.
Steigt ein Produkt - fällt etwas mehr,
Schnell weiss man´s durch den Postverkehr.

Wie wird es tönen in dem Tal,
Sofort von heit´rer Strassen,
Wenn´s Mantellied, wie´s erste Mal,
Auch fürder wird geblasen.
Glück zu ! Es freut uns alle sehr
Der neugewährte Postverkehr.

Wie schön ist´s wenn per Wagen her
Der Gönninger kann fahren,
Ost drücket den die Bürde schwer,
Der alt schon oft an Jahren.
Für Alle, minder oder mehr,
Erwünscht ist unser Postverkehr.

Der Heimkehr aus entferntem Gau
Harrt oft in stiller Trauer
Des weitgereisten Gatten Frau
Und zürnt der langen Dauer
Doch trägt den Fremdling schnell daher
Der uns gewährte Postverkehr !

D´rum danken wir mit Herz und Mund,
Dass wir die Post erhalten ;
Dess freuen wir uns zu jeder Stund
Die Jungen und die Alten.
Glück zu ! Kein Unfall schleiche her,
Und lange Dau´r dem Postverkehr.

Rasch eilt der Wagen meist davon
Wenn sechs Uhr mahnt die Glocke.
Die Pferde lenkt der Postillion
Behaglich von dem Bocke ;
Und fällt ihm auch das Blasen schwer,
Das hindert nichts im Postverkehr.

Glück zu, Herr Expeditor, nun,
Und ihnen langes Leben !
Sie wissen jetzt schon was zu tun
Im neuen Amte eben.
Zu sagen weiss ich ja nichts mehr
Auch mich erfreut der Postverkehr.

Mezger.

Der Verkehr mit den Alborten erfolgte von hier aus mit der Post nach
Genkingen, Undingen, Willmandingen täglich 2mal hin und zurück.

Diese Zeilen stammen aus der Festschrift von 1911, abgeschrieben
für den Bildertanz von Erich Bader.

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