Donnerstag, 23. Juni 2011

Gönninger Heimatbuch von 1952 (Teil 38): Geschichte

Eine jüngere Erweiterung des alten Dorfes geschah im Ortsteil Brunnen an der Staig , zwischen der Gass auf die Ay und der Bizen. Seinen Namen hat der Ortsteil von den mehreren Brunnen (Quellen), die dort heute noch fließen. Die Zehntscheuer mit dem Zehnthofliegt mitten in diesem Ortsteil, der sich folgerichtig an dem damaligen Hauptweg hinauf auf die Alb entwickelt hat. In den Grundbüchern heißen die Hofstätten dort noch heute „zu Bronnen“, die dorfauswärts, also „ussen“ gelegenen, heißen im Gegensatz zu den innen, dorfeinwärts gelegenen Hofstätten „zu Bronnen ussen“. Der Staibach, mit dem Kilbach von den Hangenden Äckern her vereint, läuft durch die Bronnengass, die einstmal Merzengass hieß nach einem Mann, der vor unvordenklicher Zeit wohl einmal der wichtigste Anwohner dieser Gass gewesen ist. An der Ecke, wo die Gass zur Ay umbiegt, steht der Dättelerbrunn. Nach diesem Ortsteil Bronnen hat die Staig, die dort beginnt und durch die sanftere Klinge am Rankapf hinauf aufs Roßfeld und weiter über den Rinderberg nach Genkingen führt, vor langer Zeit ihren Namen bekommen: Bronnemer Staig. (Heute heißt sie Roßberg-Staig, der Ortsteil Bronnen ist bei den Gönningern ganz in Vergessenheit geraten): Diesen alten Albauf- und abstieg sperrte man noch im 30-jährigen Krieg als strategisch bedeutsamen Heerweg durch die bekannte Schanze auf dem Roßfeld, senkrecht zu diesem Weg und quer über die ganze Ebene verlaufend.

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