Sonntag, 6. September 2009

FAHNENWEIHE DES MÄNNERGESANG-VEREIN GÖNNINGEN am 16. Juli 1911

Passend zu unserer Bild-Präsentation über
die Fahnenweihe zum 100jährigen Bestehen
im Jahr 1957 nachfolgend ein Gedicht
zur Fahnenweihe beim Heimatfest 1911:

Zur Einhüllung.
Von Dirigent und Mittelschullehrer Hack.
Vorgetragen von Rosa Herrmann.

Im festlichen Schmucke sind heut wir erschienen
Die Herzen, sie schlagen so freudig, so laut,
dem Grossen, dem Ganzen von Herzen zu dienen
dem Bunde, auf den wir mit Herz und mit Hand,
Er knüpfte um alle ein brüderlich Band.

Ihm opfern wir freudig, wofür wir geglüht.
Zwei Namen von gutem, von ehrwürd`gen Klang,
zwei herrliche Banner, die uns geleitet, die uns geführt,
die den Weg zum Ziel uns gebahnt im Gesang.
Wir geben freudig, worauf mit Stolz wir geschaut,
Wir opfern gern, wo Gröss`res man und Schönres baut.

Behüt Euch Gott ! ihr teueren Paniere,
Die uns und uns`re Väter treu geeint;
Ihr sollt in künft`gen Zeiten zieren
Den Bürgersaal zum ew`gen Angedenk in der Gemeind`
Das Alte stürzt, es ändern sich die Zeiten
Und neues Leben blüht aus den Ruinen.

Lasst hoch die Herzen schlagen, glüh`n unsre Wangen,
die Augen, die leuchten so himmlisch verklärt,
Ein herrliches Fest wird heute begangen,
Im schwellenden Busen Begeisterung gärt.
Und feierlich schwört man in dieser Stund:
Treu stehen wir alle zu unserem Bund.


Zur Enthüllung.
Von Diregent und Mittelschullehrer Hack.
Vorgetragen von Mathilde Föll.

Zu dem langersehnten Feste,
Zu demTag, an welchem wir
Froh begrüssen liebe Gäste,
Wird enthüllt uns ein Panier.
Diese Fahne soll beglücken
Und erfreu`n uns allezeit,
Und wir sollen drin erblicken
Ein Symbol der Einigkeit.

Wo die stolze Fahne wehet,
Welche unser Zeichen trägt,
Werde Zwietracht nie gesäet,
Sondern Freundschaft nur gepflegt.
Möget ihr die kleinen Schwächen,
Die ein anderer Euch beut,
Nie durch bitt`re Worte rächen,
Sondern liebet und verzeiht !

Einheit ist die Lebensader,
Sie veredelt und macht frei,
Darum sorgt, dass ohne Hader
Friedlich Euer Wirken sei.
Euer Sinn stets aufwärts strebe,
Schätzet nur, was schön und wahr,
Und ein froher Mut belebe
Eure Herzen immerdar.

Doch es soll auch unsre Fahne
Ein Symbol der Treue sein,
An den edlen Zweck sie mahne,
Der da leitet den Verein.
Treu müsst ihr zusammenhalten,
Wenn Gefahr von aussen droht;
Wie das Schicksal auch mög walten,
Denk : Wo Treue -- keine Not !

Reicht die Hände Euch zum Bunde,
Und aus tiefster Brust Brust hervor
Tön`in dieser Feierstunde
Donnergleich der Jubelchor :
Heil dir, Banner ! Ruhm und Ehren
kündet uns dein lichter Schein. --
Wir geloben und wir schwören,
Einig stets und treu zu sein !


Zur Überreichung der Fahnenschleife
Von Diregent und Mittelschullehrer Hack.
Vorgetragen von Emma Herrmann Ländle.

Heute da Ihre Eure Fahne weiht,
Habt Ihr den Jungfrau`nflor gleichsam als Paten
Und Zeugen dieser schönen Festlichkeit
In ehrenvoller Weise eingeladen.
Und alle sind wir gerne hier erschienen,
die Fahne heute festlich Euch zu überreichen,
als Festjungfrauen würdig ihr zu dienen
Und ihr zu bringen dieses Ehrenzeichen.

Seht, diese Schleife sei in künft`gen Tagen
Ein Schmuck für Eurer Fahne prächtig Kleid.
Solange diese Schleife du wirst tragen,
Die Kam`radschaft im Vereine auch gedeiht.
Und diese Schleife aus der Jungfrau`n Hand,
Sie möge Euch umschlingen allerwegen
Als Eintrachtszeichen und als Friedensband !

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