Dienstag, 26. Mai 2009

Gönningen 1867: Aus der Beschreibung des Oberamts Tübingen (II)


Gönningen in den 50er Jahren. Bildertanz-Quelle: Jakob Becker

»Der mittlere Temperaturstand ist etwa der der Filder, atmosphärische Niederschläge sind beträchtlich, Fröste und kalte Nebel selten, ebenso Hagelschlager. Ein Wetterscheide bildet der Roßberg, Die muntere Wiesaz fließt durch Gönningen hindurch und empfängt im Orte selbst mehrere kleine Zuflüsse. Die großentheils hübschen und stattlichen Häuser, denen man wohl ansieht, dass hier kein eigentlicher Bauernstand wohnt, reihen sich ziemlich unregelmäßig an den breiten reinlichen wohlgekandelten Straßen; das Dorf macht entschieden einen mehr städtischen Eindruck. Die große stattliche Kirche steht etwas erhöht in der Mitte des Ortes, ward außer dem größeren Theile des Chores 1842.44 nach dem Entwurf des Bauinspektors Rupp in Reutlingen in einfachen gothischen Formen aufgeführt und gewährt sowohl durch ihre Größe, als auch durch ihre Bauart einen schönen und bedeutenden Anblick. Der Thurm, südlich am Choranfang stehend, ist in seinen unteren Geschossen noch sehr alt und nur mit Schießscharten versehen, gegen oben aber neu und mir vier großen gefüllten Schallfenstern und darüber mit schlanken Giebeln geschmückt, aus denen sich ein hohes achtseitiges Zeltdach erhebt und den einfach schönen Eindruck des weithin sichtbaren Thurmes vollendet.«
Fortsetzung folgt
Bildertanz-Quelle: Beschreibung des Oberamts Tübingen, 1867, Herausgeber: Königlich statistisch-topographisches Bureau, Seite 377f
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